In den vier Anrainerländern des Tschadsees nutzen Terrorgruppen die schwachen staatlichen Strukturen und das politische Vakuum aus. Sie füllen diese Lücken, indem sie Dienstleistungen anbieten, die nicht von den Regierungen bereitgestellt werden. Dazu gehört Religionsunterricht, Gesundheitsfürsorge, Lieferung von Lebensmitteln und Zugang zu Krediten.

Sogar ehemalige Kämpfer, die sich von Terrorgruppen losgesagt hatten, kehren zurück in die Illegalität. Grund ist oft der Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten in den Lagern, Dörfern und Städten. So kann es sein, dass ehemalige Kämpfer im Nachhinein die Perspektiven innerhalb der bewaffneten Gruppen als besser beurteilen, als außerhalb. Einige entscheiden sich schließlich zu Rückkehr, weil für sie das Leben im Untergrund würdevoller erscheint, als die prekäre Existenz in einem Flüchtlingslager, ohne Arbeit und in Abhängigkeit von Lebensmittelrationen.